Von Kirsten Strasser
80 Randalierer und ebenso viele Polizisten stahlen Andrea Kiewel zeitweise die Schau: Dutzende aus Köln angereiste Buddy-Fans haben am Sonntagvormittag ums Haar den sonst eher beschaulichen ZDF-Fernsehgarten gesprengt. Als gegen Ende der Live-Sendung laute Gesänge der Gruppe, die sich auf einem Hügel zusammengerottet hatte, ertönten, wirkte Moderatorin βKiwiβ zwar kurz etwas irritiert, führte aber weiter und ohne Unterbrechung durchs Programm.
Wie sich herausstellte, waren die Randalierer allesamt Anhänger des Kölner Musikers Buddy, der am Sonntag im Fernsehgarten auftrat. Die Polizei sprach anfangs von 80 Hooligans, einer Darstellung, der ZDF-Sprecher Alexander Stock widersprach:βEs handelte sich um Fans, viele angetrunken, die Unsinn im Kopf hatten.β Die Kölner hätten Buddys Lieder mitgesungen und anschließend ohne Buddy weitergegrölt. βDie Gruppe hat gestört, von ihr ging aber keine Gewalt aus.β Das Management der Buddy-Musiker bestreitet allerdings, dass es sich bei den Randalierern um Fans der Gruppe gehandelt habe.
Ermittlung wegen Hausfriedensbruchs
Als einige der Betrunkenen anfingen, das Publikum anzupöbeln, rief der Sicherheitsdienst die Polizei. βWir haben uns nicht provozieren lassen und die Sache schnell in den Griff bekommenβ, sagte ein Sprecher der Mainzer Polizei. Die 80 Männer und Frauen wurden zu ihren Bussen geleitet, die wiederum von Polizeifahrzeugen bis nach Köln eskortiert wurden.
Nach Angaben des ZDF-Sprechers hatten sich die Kölner alle ordnungsgemäß zu der Live-Sendung angemeldet und waren im Besitz von Eintrittskarten. βVon ihrem Auftreten und ihrer Kleidung her war eine Störungsabsicht nicht erkennbarβ, betont Stock. Augenzeugen berichteten jedoch, dass die Gruppe bereits auffällig wirkte, als sie bei der Anreise im Bus saß β so hätten einige wild gegen die Scheiben getrommelt. Sachbeschädigungen oder Verletzte gab es nicht, laut Polizei wurde ein Bengalisches Feuer gezündet. Gegen die 80 Buddy-Fans wird jetzt wegen Hausfriedensbruchs ermittelt.